„Stellen Sie sich bitte alle einmal vor, Sie wären Bundesfinanz- oder wirtschaftsminister:in und müssten sich über Geld und Politik keine Gedanken machen. Sie können einen Wunsch erfüllen, um die Infrastruktur und den Wohnungsbau wieder in Schwung zu bringen. Welcher Wunsch wäre das?“
Leider ist das Leben kein Wunschkonzert. Dennoch war am Ende der Podiumsdiskussion bei unserem BAUTALK 2025 auch einmal die Fantasie gefragt.
In den voll besetzten Räumen im Hyatt Regency Mainz konnte Präsident Klaus Rohletter mit Finanzministerin Doris Ahnen und Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt die höchsten Repräsentanten für den Wohnungsbau (Finanzministerium) und die Infrastruktur (Wirtschaftsministerium) als Talkgäste begrüßen und eine spannende Diskussion rund um den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz und die Perspektiven im Hoch- und Straßenbau führen:
Wie können wir durch schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren echte Impulse setzen?
Wie steht es um die Straßen, Brücken und Wohnsituation in Rheinland-Pfalz?
Wie können wir insgesamt schneller werden, bürokratische Hemmnisse abbauen und Investitionen langfristig planen?
„Die Baubranche ist robust. Aber wir brauchen von Bund und Land Verlässlichkeit in der Planung, Bürokratieabbau und Investitionen. Die Zeit für halbherzige Schritte ist vorbei“, fasste Rohletter die Stimmung der Branche zusammen.
Wirtschaftsministerin Schmitt betonte die Priorität einer intakten Infrastruktur für Rheinland-Pfalz. Bei der Finanzierung gingen die Meinungen auseinander: Die Bauwirtschaft sprach sich für einen geschlossenen Finanzierungskreislauf und eine nutzerfinanzierte Pkw-Maut oder einen Infrastrukturfonds aus. Schmitt sagte zu im Kreis der Landesverkehrsminister alle Optionen ergebnisoffen zu diskutieren.
Ein zentrales Anliegen für uns als Branche ist die dauerhafte Entkopplung der Planung von Haushaltsverhandlungen – Pläne müssen „in der Schublade liegen“. Geld allein wird nicht reichen.
Im zweiten Teil der Veranstaltung diskutierte Finanzministerin Doris Ahnen mit Vizepräsidenten Peter Karrié über den Wohnungsbau. Seit 24 Monaten sinken die Baugenehmigungen. Gegenüber 2022 wurden in 2024 50 % weniger Wohngebäude genehmigt. Keine guten Vorzeichen für 2025.
„Bezahlbarer Wohnraum hat für die Landesregierung oberste Priorität“, betonte Ahnen und verwies auf höhere Fördermittel im Doppelhaushalt. „Der Wohnungsbau braucht einen Impuls“, appellierte Karrié an die Politik, steuerliche Anreize, Familienförderprogramme oder den Verzicht auf die Grunderwerbsteuer zu prüfen.
Wir danken allen Gästen und Speakern für die Teilnahme und den lebhaften Austausch beim BAUTALK 2025!